Mein erstes Jahr als Zweifach-Mama
- Anne
- 11. Feb. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Jetzt bin ich fast seit einem Jahr Zweifach-Mama. Ich konnte mir gar nicht vorstellen wie es sein wird. Ob ich der Sache gewachsen bin. Ob ich beide gleich lieben kann. Meine Erfahrung möchte ich nun mit dir teilen, vielleicht erging es dir ähnlich oder du denkst noch über ein zweites Kind nach?
Je näher der Geburtstermin vom 2. Wunder rückte, desto mehr kamen Fragen und Sorgen auf. Werde ich beiden gerecht, kann ich beide gleichzeitig betreuen, trösten und ins Bett bringen? Kann ich beide gleich lieben? Und jetzt, nach einem Jahr, kann ich sagen: JA! Ja, man kann beide gleich lieben und man kann auch beiden gerecht werden. Und man kann auch beide gleichzeitig ins Bett bringen. Und es ist einfach so wunderschön! Und gleichzeitig super anstrengend…
Es macht so viel Spass mit den Beiden, das Schönste ist mitanzusehen, wie sehr sie sich lieben und, dass es noch keinen Moment der Eifersucht gegenüber dem kleinen Bruder gab. Ein Herz und eine Seele. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich weiß, das ist nicht immer so. ich liebe es Mama meiner beiden Kinder zu sein, ich liebe es Zeit mit ihnen zu verbringen, ihnen vorzulesen, mit ihnen zu spielen, ihnen beim gemeinsamen Spiel und Quatsch machen zuzusehen, sie zu trösten, ihnen die Welt zu zeigen, sie in den Schlaf zu begleiten und beim Aufwachen zuzusehen. In ihre lachenden, und auch weinenden Gesichter zu schauen und einfach da zu sein. Ich könnte mir Noah nicht mehr wegdenken, er hat unsere kleine Familie noch perfekt gemacht.
Es gibt aber auch die Momente, und von denen nicht zu wenig, wo man Abends fix und fertig ist und am Besten mit den Kids ins Bett geht. Es gibt die Momente, wenn beide brüllen, und man einfach nicht weiß was man gerade tun soll und einfach mitweint. Es gibt die Momente, wenn beide einfach halbstündlich im Wechsel aufwachen und man nicht mal Abends ein paar Minuten für sich hat und total übermüdet ist. Es gibt kaum ruhige Momente, man jongliert mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und versucht sich dabei nicht zu vergessen.
Denn die Zeit die man für sich als Mama hat, ist einfach noch weniger geworden. Und wenn man dann mal ein paar Stunden für sich hat, dann hat man keine Ahnung was man eigentlich als erstes bzw. überhaupt machen soll: Yoga, Schlafen, Lesen, Küche aufräumen, Wäsche waschen, duschen, Zeit mit dem Partner verbringen…? So oft mach man dann doch Liegengebliebenes oder Haushalt, weils einfach schneller geht als mit den Zwergen und man dann ganz bewusst Zeit mit den Kids verbringen kann - jeder sagt, die Zeit verfliegt und es wird so nicht mehr kommen, man solle jede Minute nutzen. Bestimmt haben sie recht… Und auch wenn ich wenig Zeit für mich habe im Moment, und viel auf der Strecke bleibt, und es mir fehlt mal wieder ohne Kids ein Wochenende zu verbringen, weiß ich, dass es nur ein Moment im Leben ist, ein paar Monate bzw. Jahre, und diese schenke ich gerne bewusst meinen Kindern. Ich möchte, wenn sie größer sind, nicht sagen müssen: "Ach, hätte ich doch noch bewusst mehr Zeit mit ihnen verbracht oder mehr mit ihnen gekuschelt und die kleinen Händchen gehalten, beim Anziehen geholfen obwohl sie es vielleicht schon alleine konnten und sie mehr getragen, obwohl sie schon laufen konnten...".
Ein Kind ist kein Kind und die Umstellung von eins auf zwei.
Ich persönlich finde die Umstellung von null auf ein Kind war krasser. Man hatte alle „Freiheiten“ und da fiel plötzlich erst mal vieles weg, man weiß kaum was man tut, alles ist neu, man probiert sich aus… Ja, zwei Kinder bedeutet auch jede Menge Arbeit und weniger aber für sich, aber ich fühlte/fühle mich sicherer, ich wusste was ich tat, ich war einfach schon Mama. Die Einschnitte waren nicht mehr so extrem. Und das zweite Kind war sehr viel entspannter im ersten Jahr als das erste Kind ;) - vielleicht aber auch weil ich entspannter war?
Wie ging bzw. geht es euch? Findet ihr die „ein Kind ist kein Kind“ Aussage auf euch zutreffend?
Namaste,
eure Anne
Energie entwickeln
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